Johann Georg Martini (1784–1853):
Rudolstadt von Abend. Kupferstich, 1808

(Zuweilen auch: Louis). – Jüngerer Sohn von Traugott Maximilian Eberwein (1775–1831).
Er wurde Violinist in Rudolstadt, spielte sechzehnjährig unter Leitung seines Vaters solistisch
in einem Konzert und erhielt in Leipzig eine weitere Ausbildung auf seinem Instrument.
1826 ernannte ihn Fürst Friedrich Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1793–1814–1867)
zum Hofmusiker.

Im Jahr darauf reiste er nach Paris, um bei dem Violinvirtuosen und Konzertmeister der Grande Opéra Pierre Marie François de Sales Baillot (1771–1842) Unterricht zu nehmen. Im Verlauf seines Aufenthaltes in Paris lernte er Gioacchino Antonio Rossini (1792–1868), Luigi Cherubini (1760–1842) und möglicherweise Antonín Reicha (1770–1836) kennen. Der in Briefen geäußerte Wunsch seines Vaters, für ihn Verlagskontakte in Paris zu knüpfen, hat sich nicht erfüllt.
1854/55 leitete er vorübergehend die Rudolstädter Hofkapelle. Er starb in Jena.

Literaturauswahl:
Peter Larsen: Traugott Maximilian Eberwein – Komponist und Rudolstädter Hofkapelldirektor der Goethezeit.– In: Musik am Rudolstädter Hof. Die Entwicklung der Hofkapelle vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Thüringer Landesmuseum Heidecksburg. Red. v. Ute Omonsky. Rudolstadt 1997 (= Beitr. z. schwarzburg. Kunst- und Kulturgesch. Bd. 6), S. 182
Peter Larsen: Traugott Maximilian Eberwein (1775–1831). Hofkapelldirektor und Komponist in Rudolstadt. Mit einem systematischen Werkverzeichnis und Quellenkatalog (MEV).– Göttingen, London 1999 (= Hainholz Musikwissenschaft, Bd. 2)(= Phil. Diss. Techn. Univ. Berlin 1998), S. 27
Ute Omonsky: Die Rudolstädter Hofkapelle in der Zeit des bürgerlichen Musiklebens vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.– In: Musik am Rudolstädter Hof. Die Entwicklung der Hofkapelle vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Hrsg.
v. Thüringer Landesmuseum Heidecksburg. Red. v. U. Omonsky. Rudolstadt 1997 (= Beitr. z. schwarzburg. Kunst- und Kulturgesch. Bd. 6), S. 236



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